kleine Füße - GROßE Verantwortung
Kinderfüße sind anders. Sie sind nicht nur kleiner, sondern vor allem verformbar. Das Fußskelett ist anfangs überwiegend knorpelig angelegt und ein Großteil des Knorpels wird erst im Jugendalter durch Knochengewebe ersetzt. Auch das Nervensystem muss sich erst noch entwickeln. Daher merken Kinder im Grunde auch nicht, wenn der Schuh drückt oder einengt. Der Kinderfuß verhält sich leider getreu dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" und passt sich widerstandslos dem Schuh an. Dies bestätigt sich in den erschreckenden Ergebnisse zahlreicher Messungen von Kinderfüßen und -schuhen. Immer wieder zeigen diese auf, dass die Mehrheit der Kinder unpassende Schuhe trägt. Dabei handelt es sich nicht nur um zu kleine Schuhe. Auch zu weit oder auf zu großzügigen Zuwachs gekaufte Schuhe finden sich bei den Untersuchungen und sind ebenso bedenklich. Ohne Halt rutschen die Füße ständig nach vorne und die Zehen werden gestaucht, selbst wenn der Schuh in der Länge passt. Hat die Ferse keinen festen Sitz, krallen sich Zehen an ihre Unterlage und können zu Krallenzehen werden.
Wir machen uns über so vieles Gedanken, während wir den Füßen seltsamer Weise meist viel zu wenig Beachtung schenken. Ungeachtet erbringen Sie jeden Tag Höchstleistungen, tragen unser gesamtes Gewicht im Laufe unseres Lebens rund viermal um die Erde. Die Füße jedoch sind das Fundament des Körpers und ihre Mißachtung kann zu vielseitigen gesundheitlichen Spätfolgen führen, wie z.B. schmerzhafte Gelenkveränderungen, Muskel- und Sehnenschmerzen, Verkürzung der Fußmuskulatur, Knie-, Hüft- und Rückenbeschwerden. Es ist wie bei einem Haus, das in ein Sumpfgebiet gebaut wurde, ohne dass eine Gründung des Fundamentes erfolgte. Es wird irgendwann schief stehen und zum Wohnen nicht mehr geeignet sein.
Fazit: Der gesamte Bewegungsapparat ist auf gesunde Füße angewiesen.
Für ein gesundes Fußwachstum sind eigentlich KEINE Schuhe die gesündesten! Unsere Füße sind ein Wunderwerk der Natur und so konstruiert, dass sie sich in Freiheit am besten entwickeln. Schuhe sind lediglich ein "notwendiger Bekleidungsgegenstand". Ihre Verantwortung als Eltern besteht nun an erster Stelle darin, Ihr Kind so viel barfuß laufen zu lassen wie möglich. Verzichten Sie auch schon bei Neugeborenen und Krabbelkindern auf Socken, wann immer es möglich ist. Socken isolieren den Fuß von, für die Fußentwicklung wichtigen, Reizen und können auch bereits einengen. Umso länger Sie es schaffen auf Schuhwerk zu verzichten, um so besser. Wenn Ihr Nachwuchs dann auf zwei Beinen zunehmend immer weitere Kreise zieht und die Umgebung erkundet wird es Zeit für die ersten Schuhe, denn Barfußlaufen ist leider nicht immer alltagstauglich. Gesunde Kinderschuhe sollen aber so nah wie möglich an das Barfußlaufen herankommen. Wir sind von den leguanitos mehr als überzeugt und beraten Sie gerne auf Wunsch ausführlich persönlich. Neben den Barfußschuhen benötigt Ihr Kind selbstverständlich noch anderes Schuhwerk. Unser Sohn hat im Sommer als Alternative ein Paar Sandalen und im Herbst und Frühjahr ein Paar regenfeste Schuhe, im Winter natürlich Winterstiefel. Diese kaufen wir in einem Fachgeschäft für Kinder- und Jugendschuhe. Leider haben wir beim Schuhkauf einige unerfreuliche Erfahrungen machen müssen, bis wir ein geeignetes Geschäft gefunden haben. Uns wurden in 2 verschiedenen "Fachgeschäften" die falschen Schuhe verkauft. 1 x Größe 23, obwohl sich im nächsten Geschäft bei der Vermessung eine Fußlänge von 21,5 cm zeigte und unser Sohn somit Größe 22 benötigte (wohlgemerkt vom selben Schuhhersteller!). Hier wurde uns dann zwar die richtige "Länge" verkauft, aber leider die falsche Weite. Erst im dritten Fachgeschäft wurden wir kompetent und indivduell beraten.
Fazit: Lassen Sie Ihr Kind so oft es geht barfuß laufen!
Dort wo Schutz nötig ist, greifen Sie am besten zu Barfußschuhen. Wenn die Barfußschuhe situationsbedingt (sehr heiss, Schmuddelwetter...) nicht geeignet sind, kommt der "Alternativschuh" zum Einsatz. Achten Sie beim Kauf von "Alternativschuhwerk" auf eine kompetente Fachberatung und machen Sie sich selber ein genaues Bild vom Fuß Ihres Kindes (eher schmal am Spann, o.ä.). Wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen, um sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, werden Sie schnell in der Lage sein intuitiv zu merken, wenn Ihnen im sogenannten Fachgeschäft der falsche Schuh für Ihr Kind verkauft wurde. Hören Sie dann unbedingt auf Ihr Bauchgefühl!
Hightech bestätigt Hausverstand: Kinderfüße brauchen Freiheit
18 kleine Sensoren klebten die Forscher den 5- bis 7-jährigen Kindern an jeden Fuß. Auf einer Teststrecke nahmen 12 Infrarot-Kameras ganz genau jede einzelne Bewegung auf - einmal mit Schuhen und einmal barfuß. Das Ergebnis, errechnet aus Millionen von Daten, war überwältigend! Allein am Beispiel des Abdruckwinkels zwischen Zehen und Mittelfuß zeigte sich: In Schuhen beugen sich die Füße der Kinder um mindestens 30% weniger. Ähnliche Resultate ergaben sich auch bei den vielen anderen Gelenken, die den Kinderfuß ja so mobil machen. Fazit der Wissenschaftler: Barfuß gehen trainiert Kinderfüße optimal! Sie werden beweglicher, kräftiger und damit widerstandsfähiger. Daher empfehlen die Experten allen Eltern: Weg mit den Schuhen so oft es geht!
Weil das aber leider nicht immer und überall funktioniert, sollten Kinderschuhe unbedingt eine spezielle Eigenschaft haben. Der Salzburger Orthopäde Christian Klein: „Sie müssen weich sein und jede Bewegung mitmachen. Die veraltete Einstellung, Kinderfüße bräuchten Halt und müssten gestützt werden, gehört nun endgültig ins Reich der Märchen.“
Mit einem praktischen Handgriff, dem „Flexi-Test“, wissen Eltern sofort, ob die Kinderschuhe für ihre Liebsten geeignet sind. Dr. Klein: „Biegen Sie mehrere Modelle mit einer Hand. Sie werden schnell feststellen, wie schwierig das bei manchen sein kann. Für Kinderfüße sind solche Exemplare eine Qual.“
Tipp des Profis: Je weicher und flexibler der Schuh, desto besser für die Kinderfüße.
Quelle: www.kinderfuesse.com